Triebwagen
T2-115 | Uerdinger Waggon T2 (H1) |Baujahr: 1909 /1984
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Seine letzten Einsätze auf der Straßenbahn verschlugen ihn zum Betriebshof Derne, wo ihn Walter Knupe 1966 vor der Verschrottung bewahrte und mit viel persönlichem Einsatz in den Ursprungszustand zurückversetzte. Das Fahrzeug wechselte dann den Standort auf das Werksgelände der Teerpappenfabrik CB Ranke oHG an der Bornstraße in Dortmund, wo es durch ungeschützte Abstellung im Freien verfiel. Erst im Jahr 1968 konnte der Wagen zusammen mit anderen in die eigens zu diesem Zweck erbaute neue Straßenbahnwagenhalle auf dem Firmengelände umziehen.
Nachdem er dort lange Zeit unrestauriert im hinteren Hallenbereich ein eher tristes Dasein fristete, wurde er Ende der 1970er Jahre wieder zu den Dortmunder Stadtwerken in die Hauptwerkstatt an der Immermannstraße (Bahnhof II) verbracht. Dort nahm sich die Lehrlingswerkstatt des Wagens an. Unter fachkundiger Anleitung des Herrn Obermeisters Günter Viets entstand allmählich der gesamte Wagen Nr. 115 neu – allerdings mit der zum damaligen Zeitpunkt modernsten Technik: So erhielt er neben den das authentische Äußere prägenden, neu gefertigten Aufbau-Elementen unter seinem Holz- und Blechkleid Antriebs- und Bremskomponenten der modernsten Fahrzeug-Generationen der DSW.
Ausgestattet mit Federspeicherbremsen vom N8C, verlängertem GT8-Fahrgestell nebst zweier leistungsstarker 75-kw-Motoren und modernen Klappfenstern für die Fahrgastraumbelüftung führte das frisch hauptuntersuchte Fahrzeug dann feierlich den Straßenbahnkorso zum Jubiläum „100 Jahre Straßenbahn in Dortmund“ 1981 durch die Innenstadt an. Bis 2005 konnte das Fahrzeug in Dortmund noch als Oldtimerwagen gechartert werden, dann erfolgte nach Kabelschaden und Fristablauf die Abstellung am Betriebshof Dorstfeld (Bahnhof I). 2012 schließlich gelangte der Wagen in die Obhut des Nahverkehrsmuseums Dortmund, wo er an Öffnungstagen besichtigt werden kann.
T2-173 | Westwaggon T2 (M) |Baujahr: 1918
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Triebwagen Nr. 173 ist der älteste, betriebsfähige Straßenbahnwagen am Mooskamp. Gebaut wurde er 1918 für die Dortmunder Straßenbahnen GmbH. Nach fast 50 Jahren im Liniendienst wechselte er Mitte der 1960er aus dem von Stillegung bedrohten DSW-Betriebshof Derne in einer spektakulären Umsetzaktion mitten auf der Bornstraße zur privaten Wagenhalle von Herrn Walter Knupe. Dort wurde der Wagen für den Einsatz auf Eisenbahnstrecken umgebaut und fortan mit Batterien bestückt auf umliegenden Zechen- und Werksbahngleisen eingesetzt.
Mitte der 1970er Jahre brannte das Fahrzeug in der Wagenhalle Bornstraße durch einen Schwelbrand vollkommen aus. Im Laufe der 1980er Jahre wurde TW 173 unter Regie von Herrn Knupe durch ABM-Kräfte neu aufgebaut und bis auf die Endverkabelung und den Deckanstrich fertiggestellt 1991 in einem Festakt an die Dortmunder Stadtwerke AG zurückgegeben. Ein Vertrag sah die Fertigstellung der Restaurierung und die Wiederherstellung des fahrtauglichen Zustands durch die DSW vor.
Nach 17 Jahren weckte der WAB e.V. den Wagen aus seinem Dornröschenschlaf, den er in Wagenhallen, Abstellanlagen und Stadtbahntunneln der DSW verbracht hatte. Bis auf junge Künstler unserer Stadt, die mit Graffitis notdürftigen Korrosionsschutz betrieben hatten, war in der ganzen Zeit nichts geschehen. Seit April 2008 wurde nun „ehrenamtlich“ am TW 173 gearbeitet und in vielen Arbeitsstunden Druckluft, Elektrik, Wagenkasten, Innenausbau und Lackierung bis Mitte 2015 fertiggestellt. So kann das Fahrzeug nun wieder auf unserer Museumsstrecke zum Einsatz kommen.
T2-217 | Uerdinger Waggon T2 (N1) |Baujahr: 1925
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Als Fahrzeug-Repräsentanten einer Epoche, in der die Dortmunder Straßenbahnen GmbH noch über ein ausgedehntes Überlandnetz in die Nachbarstädte verfügte, hielt die „Historische Kommission der Dortmunder Stadtwerke AG“ beim großen Altwagen-Sterben in den 1960er Jahren diesen schweren Zweiachser für so stadtbildprägend, dass er erhalten wurde. Ursprünglich mit einem Lyrabügel ausgestattet wurde das Fahrzeug in den 1980er Jahren auf einen einfachen Scherenstromabnehmer umgerüstet, da die moderne Fahrdrahtstraffung gerade an den eingleisigen Endstellen das Umlegen des Lyra-Bügels erschwerte. Im Frühsommer 1981 anläßlich der 100-Jahrfeier der Dortmunder Straßenbahn war das Fahrzeug noch mit Lyrabügel und Beiwagen Nr. 598 behängt auf der Museumslinie „3“ zwischen Fredenbaum und Westfalensatdion im Einsatz.
Die von Hand zu bedienende Luftdruck-Einlaßbremse verlangte den Fahrern, die sonst die modernen GT8-Wagen gewohnt waren, viel Geschick ab. Das Überreißen des Bremshebels führte nämlich zum Blockieren der Achsen und damit zum Aufgleiten der Räder auf den Schienen. So entstanden beim Tw Nr. 217 durch weniger geschickte Zeitgenossen bei den sporadischen Sondereinsätzen nach Beendigung seines aktiven Dienstes gut hörbare „Flächen“ an den Rädern, die zu einem laut bollernden Fahrgeräusch führen.
An den in den 1920er Jahren standardmäßig verbauten bronzenen Gleitlagern der Achsen befinden sich außen Lagerkästen, die mit Roßhaar und Putzlumpen bestückt sind und regelmäßig mit Schmieröl aufgefüllt werden müssen. Wenn jedoch der Ölstand durch mangelnde Wartung bedenklich niedrig war, neigte der Wagen bei längerer Fahrt zu Heißläufern und Achsklemmern. Die Lager mußten dann aufwendig ausgebaut, die Bronzeschalen ausgedreht und das ganze wieder zusammengefügt werden. Diese Wartungsintensität brachte dem Museumswagen die vorzeitige Abstellung in den 1990er Jahren ein. Akuter Grund war – natürlich – ein Heißläufer.
T2-252 | Gebr. Schöndorff T2 (Q) |Baujahr: 1930
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Die Wagen wurden vom Betriebshof Rheinische Straße bevorzugt auf der Hellweg-Linie zwischen Henrichenburg – Castrop-Rauxel – Lütgendortmund – Marten – Innenstadt – Körne – Wambel – Brackel – Asseln – Wickede – Unna eingesetzt. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg bis Ende der 1960er Jahre kamen ihnen nicht nur peu á peu die Stammstrecken durch Einstellung und Verkürzungen abhanden, die Regelungswut der jungen Bundesrepublik hinsichtlich der Anforderungen an moderne Straßenbahnfahrzeuge und die auch daraus resultierende Bestellung von modernen Straßenbahngelenkwagen führte Stück für Stück auch zur Abstellung der Altbaufahrzeuge, die teilweise ein für Straßenbahnen erst kurzes Leben hinter sich hatten. Viele wurden im Betriebshof Castrop-Rauxel erst ausgeweidet und anschließend unter beißendem Qualm ein Raub der Flammen. Nicht so Wagen 252 und sein baugleiches Schwesterfahrzeug Nr. 259 (heute DASA, Dorstfeld).
Diese beiden Vertreter der unmittelbaren Vorkriegswagen überlebten die Altwagenverschrottung nicht zuletzt durch die in den 1960er Jahren durch Herrn Walter Knupe mitbegründete „Historische Kommission der Dortmunder Stadtwerke AG“, die sie kurzerhand zu stadtbildprägenden Fahrzeugen erhob. Dass es von diesem Typ noch zwei Fahrzeuge gibt, ist der in den 1960er Jahren ungewöhnlichen Lackierungsvariante eines der Fahrzeuge zu verdanken: TW 252 war nämlich anläßlich der Ausstellung „Euroflor“ im damals gerademal 10 Jahre jungen Westfalenpark von vorne bis hinten mit bunten Blumen und den Nationalflaggen der Teilnehmerländer bemalt worden und zockelte so mit dem farbgleichen Beiwagen Nr. 675 als „Sonderzug“ durch die Stadt. Diese Lackierung behielt der Zug bis in die 1980er Jahre hinein. 1981 war er so lackiert auch anläßlich „100 Jahre Straßenbahn in Dortmund“ auf der Museumslinie „3“ zwischen Fredenbaum und Westfalenstadion unterwegs. Erst Ende der 1980er Jahre bekam er dann wieder seine ursprüngliche elfenbeinfarbene Lackierung zurück.
T2-194 | Duewag T2 (S) |Baujahr: 1949
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Triebwagen Nr. 194 entstammt der zweiten Serie von „Aufbauwagen“, die von der Düsseldorfer Waggonfabrik auf Fahrgestellen von Triebwagen des Baujahres 1918 aufgebaut wurden. Die Wiederzulassung erfolgte so 1949, 1973 wurde der Wagen nach einigen Jahren im E-Wagenverkehr bei den Stadtwerken schließlich außer Dienst gestellt. Danach übernahm Herr Walter Knupe den Wagen in seinen Bestand. Durch einen Schwelbrand vollständig zerstört stand ab Mai 1979 dessen Vorkriegswagen Nr. 173 nicht mehr für Rangierfahrten auf Dortmunds Zechen- und Hafenbahngleisen zur Verfügung, also wurde der TW 194 als Ersatz hergerichtet und stattdessen für die Verschrottungs-Aktion von GT8 bis März 1980 10 mal eingesetzt. Dabei legte er zusammen mit dem Generatorwagen (920) auf dem Netz der Dortmunder Eisenbahn zwischen dem DSW-Anschluß Westerholz und der Gewerkschaft Engels in Eving 385 km zurück.
In Dortmund befuhr der Triebwagen Nr. 194 im Jahr 1983 mit seinem Generatorwagen 920 im Rahmen einer Sonderfahrt sogar die in Bau befindliche S-Bahn-Linie 4 von DO-Stadthaus bis Lütgendortmund-Germania und zurück und war damit das erste Fahrzeug mit Personenbeförderung auf diesem Neubauabschnitt.
Am 11.07.1989 fuhr der Wagen 194 mit dem Beiwagen Nr. 920 als Generatorwagen zum ersten Mal auf eigener Achse von Dortmund nach Westerland/Sylt und besuchte im Laufe des Jahres u. a. auch Dagebüll und Flensburg.
Das Gespann aus den Wagen 194 und 920, das in der Zwischenzeit erneut nach Dortmund gekommen war, trat am 08.04.1997 dann seine zweite Fahrt in den Norden an. Dort absolvierte es diverse Fahrten, bis es dann im Mai 2004 die endgültige Heimkehr nach Dortmund antrat, diesmal allerdings per Tieflader. Im Museum am Mooskamp wurde Triebwagen 194 restauriert und wieder nach BOA zugelassen. Er steht hier für Partyfahrten mit Barbetrieb für bis zu 30 Personen zur Verfügung.
T2-275 | Duewag T2 (T) |Baujahr: 1949
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Zur Gattung dieser Fahrzeuge zählt unser Tw 275, welcher auf Grundlage eines Fahrgestells und elektrischer Komponenten eines 1930 von Schöndorff gelieferten Zweiachsers aufgebaut und 1949 erneut an die DSW ausgeliefert wurde.
Bis 1971 im Personenverkehr im Einsatz, wurde Tw 275 anschließend zum Arbeitstriebwagen 906 umgebaut und in die orange Arbeitswagenfarbe umgespritzt. Später folgten zudem der Einbau der induktiven Meldungsübertragung und der magnetischen Fahrsperre,sodass das Fahrzeug auch im Tunnelbetrieb einsetzbar war.
So blieb der Wagen bis 1996 im Einsatz, dann stand seine Ablösung durch den neuen Universal-6x-Atw 902 (Umbau aus N8C) an und das Fahrzeug wurde abgestellt, allerdings kurzzeitig Anfang 1997 nochmals reaktiviert, bevor der Wagen zusammen mit dem ebenfalls ausgemusterten Atw 904 seine 1. Reise machte. Nach der im Jahr 2000 erfolgten Zwangsversteigerung der ehemaligen Schwerter Museumsstraßenbahn trat der Atw 906 im Jahr 2003 nach 3 Jahren Abstellzeit im Freien und diversen Vandalismusattacken dann seine Heimreise nach Dortmund an, wo Karosserie und Innenraum gründlich aufgearbeitet wurden zwecks Aufstellung als Standmodell. Als solches trat Tw 275 – wie er nun hieß – seine 2. Reise an, diesmal in den früheren DSW-Betriebshof Lünen-Brambauer, heute Fa. K-Plus Garagentore. Aber Tw 275 , heute wieder in seiner ursprünglichen elfenbein-grauen Farbgebung, hielt es auch dort nicht lange. Aufgrund akuter Einsturzgefahr musste die Wagenhalle geschlossen werden und Tw 275 kehrte nach Dortmund zurück.
Weitere 2 Jahre verbrachte er nun auf unserem Gelände am Mooskamp, bis er nun zu seiner 3. und vermutlich letzten Reise an den Ort seines ursprünglichen Wirkens aufbrach. Seit dem 27.01.2011 steht Wagen Nr. 275 nun als historischer Zeitzeuge in der ehemaligen Straßenbahn-Hauptwerkstatt der DSW an der Immermannstraße.
Dort steht er witterungsgeschützt auf der Schiebebühne der alten Straßenbahnwerkstätte am Fredenbaum, stilecht beleuchtet und als Linie 1 nach Hörde beschildert.
T2-290 | Fuchs-Waggon T2 (U) |Baujahr: 1949
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Der Triebwagen 290 ist 1950 vollkommen neu auf neuen Fahrgestellen gebaut worden, die bereits für den KSW entwickelt wurden. Bis 1974 leistete er seinen Liniendienst bei den DSW, danach war er in 908 umgenummert am Btf. Immermannstraße und im Gleislager Westerholz für den Rangierdienst zuständig. Egal, ob GT4 und GT8-Wagen ins Westerholz verschoben wurden, um von dort aus mit dem TW 194 von Walter Knupe ihre letzte Reise anzutreten, oder frische Stadtbahnwagen der Typen N8C oder B80C eintrafen, stets war Arbeitswagen Nr. 908 zu Stelle, verbrachte aber die meiste Zeit wettergeschützt in der Wagenhalle der Hauptwerkstatt.
1995/96 schließlich standen die Zeichen auf Sturm: Die Hauptwerkstatt zog in den Neubau in Dorstfeld um, der Standort Immermannstraße und mit ihm der Arbeitswagenpark wurden aufgegeben. Arbeitswagen Nr. 908 (ex Nr.290) wurde an die Dortmunder Straßenbahnfreunde (DoSF e.V.) verkauft und kurze Zeit später nach Schwerte/Ruhr verbracht.
Im April 2001 kam Wagen Nr. 290, wie er nun wieder hieß, als erstes Fahrzeug am damaligen RAG-Betriebshof Mooskamp an. 2006 wurde seine komplette Inneneinrichtung restauriert, die Holzlattensitze abgeschliffen und lackiert und die Seitenverkleidungen erneuert. Seit 2007 ist der historische Straßenbahnwagen als mobiles technisches Denkmal bei der Stadt Dortmund eingetragen.
Im Jahr 2010 schließlich wurde die von Grafitti stark mitgenommene Außenhaut des Wagens renoviert, seitdem präsentiert er sich wieder in den typischen Dortmunder Originalfarben braun-beige.
T3-279 | Westwaggon T3 |Baujahr: 1950
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Der Wagen neigte zunächst im Dortmunder Netz zu Entgleisungen der Mittelachse, die eben nicht starr, sondern beweglich in einen vom Wagenkasten hängenden Zapfen eingesetzt ist. Folglich konnte der Wagen nicht im gesamten Liniennetz eingesetzt werden und es blieb bei der Bestellung von fünf Fahrzeugen (Nrn. 276 – 280).
Der „Historischen Kommission der DSW AG“ erschien das 1950 gebaute Fahrzeug Nr. 279 als letzter seiner Art skurril genug, um der Nachwelt über das Ende seines Planeinsatzes Anfang der 1970er Jahre hinaus erhalten zu bleiben. 2007 wurde er in die Liste der mobilen Denkmäler Dortmunds aufgenommen und war noch bis April 2008 zusammen mit dem Aufbau-Beiwagen Nr. 712 auf der Ost-West-Strecke zwischen Dorstfeld Betriebshof und Brackel im musealen E-Wagen-Einsatz.
T4-304 | Duewag T4 |Baujahr: 1954
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1953 und 1954 wurden für die Dortmunder Stadtwerke aus Mitteln des Marshall-Planes bei der Düsseldorfer Waggonfabrik (DÜWAG) sechs 4-achsige Einrichtungs-Großraumtriebwagen angeschafft. Diese Fahrzeuge vom Typ Hannover/Essen waren revolutionär bezogen auf Fahrgastfluß, Fahrkomfort und Technik. Sie wurden ursprünglich elektropneumatisch gesteuert und in den ersten Jahren mittels Pedalen bedient, schon Anfang der 1960er Jahre erfolgte allerdings eine Anpassung an den übrigen Fahrzeugpark auf Fahrkurbelsteuerung. Auch der Tachometer wurde erstmals mit diesen Großraumwagen eingeführt. Diese Fahrzeuge fielen besonders durch die Laufruhe der luftgefederten Drehgestelle auf gummigefederten Rädern auf. Die hintere Einstiegsfläche erhielt bald den Beinamen „Tanzfläche“ und dem damals aktuellen Rhythmus entsprechend war der Name „Samba-Wagen“ für die 6 Dortmunder DÜWAG-Großraumwagen geboren.
Zu einer größeren Bestellung dieser Einrichtungswagen kam es damals nicht, stattdessen orderte Dortmund in der Folge ab 1958/1959 bei der DÜWAG insgesamt 91 Fahrzeuge vom 2-Richtungs-Gelenwagen GT8. Bis in die 1990er Jahre überlebten nur 2 „Sambas“ bei DSW21, die Wagen Nrn. 303 und 304. Letzterer wurde 1980 bis 1982 zum Arbeitswagen Nr. 904 mit integriertem Diesel-Aggregat umgebaut. Hierzu erhielt er einen grundlegenden Umbau zum 2-Richtungs-Wagen mit einem zweiten Fahrerstand auf Flur II, so dass der Wagen auf allen Streckenästen auch ohne Wendeschleife und im fahrdrahtlosen Tunnelbau für die Stadtbahn in Dortmund einsetzbar war. Zudem wurde der Wagen im typischen „kommunalorange“ gestrichen.
Wagen Nr. 904 ging 1996 über den Verkauf an einen Privatmann und eine Zwangsversteigerung im Jahr 2000 an das Hannoversche Straßenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen. Dort stand das Fahrzeug leider jahrelang im Freien. Zwar hat man ihm bei Ankunft einen neuen (Phantasie-)Lack verpaßt, dieser ist allerdings inzwischen erneut stark angegriffen und Nässe gelangte auch ins Fahrzeug. Seit mehreren Jahren haben wir uns bemüht, das Fahrzeug wieder nach Dortmund zu bekommen, da viele Museumsgäste speziell nach diesem Fahrzeugtyp fragen.
Wagen 904 ist für uns auch dank des Hybrid-Antriebs mit eigenem Diesel-Stromaggregat und des 2-Richtungs-Umbaus auf unserer nicht elektrifizierten Museumsstrecke eine passende Ergänzung, wird aber noch einen hohen Geld- und Materialaufwand, sowie viel Arbeit erfordern.
GT4-431 | Hansa-Waggon GT4 (2) |Baujahr: 1957
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Damit ist der GT4 Nr. 431 wohl zu recht das typische Fahrzeug des 1979 gegründeten Westfälische Almetalbahn e.V. Bis 1979 im Liniendienst, wurde er anschließend vom neu gegründeten Westfälische Almetalbahn e.V. zusammen mit dem Ersatzteilspender 429 gekauft, um die Anpassung an sein neues Einsatzgebiet zu erfahren.
Der Wagen wurde mit Tresen, Musikanlage und Toilette ausgerüstet, die Fahrerkabine wurde geöffnet. Für den Betrieb mit der Generatorlore WAB3 wurde der Stromabnehmer abgebaut und stattdessen Stromkupplungen installiert, zudem erfuhr der Heckfahrstand Anpassungen. Da die Almetalbahn eine Eisenbahnstrecke ist und auch die Überführungsfahrten Dortmund-Brilon auf eigener Achse erfolgten, musste das Fahrzeug zudem an die EBO-Anforderungen in Form von bspw. anderen Spurkränzen und Haltern für Zugschlusstafeln angepasst werden.
So umgebaut war der GT4 ab 1981 regelmäßig zunächst noch in seinem klassischen braun-beigen Farbkleid in der Sommersaison auf der Almetalbahn unterwegs, anfangs auch noch mit B2 713, während er die Winterzeit in der Hauptwerkstatt Immermannstraße verbrachte. Hier wurden von den WAB-Mitgliedern auch Überholungen des Fahrzeuges durchgeführt sowie die später erfolgte Neulackierung in elfenbein und grün. In dieser Form war das Fahrzeug bis 1998 für den WAB e.V. im Einsatz. Besondere Einsätze erfolgten in den Jahren 1989 und 1994 zusammen mit dem GT8 221 und unserer Generatorlore 916 auf der Dortmunder Hafenbahn anlässlich der Hafenjubiläen, wo zwischen dem Bf. Nord und dem Containerterminal das Netz der Dortmunder Eisenbahn mit begeisterten Fahrgästen befahren wurde.
Nach 1998 ging 431 in die Obhut des neugegründeten Vereins Waldbahn Almetal e.V. über, für welchen er bis ins Jahr 2000 hinein Fahrten absolvierte, bis er schließlich durch eine Schienenbusgarnitur abgelöst wurde. So erfolgte 2001 die Überführung (selbstverständlich aus eigener Kraft) zum Bahnhofsmuseum Borgholz, wo er vier Jahre als Cafèwagen diente.
Aufgrund der Streckencharakteristika im Bereich Mooskamp entschloss sich der WAB e.V. im Jahre 2005 zur Rücküberführung des Fahrzeuges nach Dortmund, wo der Wagen grundlegend aufgearbeitet wurde, um auch künftig dem Fahrbetrieb zur Verfügung zu stehen. Das Fahrzeug war ca. 10 Jahre lang den Witterungseinflüssen ganzjährig ausgesetzt, entsprechend groß war der Restaurierungsaufwand: Sämtliche Karrosseriebleche wurden bearbeitet, die Unterkanten ausgetauscht und mit Rostschutz behandelt. Die Faltenbälge des schwebenden Mittelteils wurden fachgerecht abgedichtet und mit Kautschuk-Schutzfarbe versehen. Die gesamte Holz-Inneneinrichtung wurde abgeschliffen und neu lackiert, Fensterlaibungen komplett gegen Neuteile ersetzt. Schließlich wurde das Fahrzeug komplett in den Dortmunder Originalfarben lackiert und wieder nach BOA zugelassen.
Nun können wir sicher sein, dass der Wagen als lebendiger Zeitzeuge der Dortmunder Nahverkehrsgeschichte optisch die Straßenbahnfans erfreut, aber auch weiterhin Garant für ausgelassene Partys für bis zu 60 Personen ist, ganz so ,wie er sich bereits fast 20 Jahre lang im Almetal bewährt hat.
GT8-87 | Duewag GT8 (4) |Baujahr: 1969
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…ist wohl unzweifelhaft der GT8 (Gelenktriebwagen, 8-achsig). Dieser von der Düsseldorfer Waggonfabrik (und der Hansa-Waggonbau in Bremen in Lizenz) eigens für Dortmund gefertigte Straßenbahntyp vereinte gleich mehrere für Dortmund wichtige Kriterien:
1. Als Zweirichtungsfahrzeug mit Türen auf beiden Seiten konnte der GT8 anders als die vor ihm bestellten GT4 und T4-Fahrzeuge auf den vielen eingleisigen Vorortstrecken mit Stumpfendstellen eingesetzt werden.
2. Zudem war durch die entgegen den üblichen Duewag-Gelenkwagen extrem schlanke Front das Ausschwenken des Fahrzeugs in Kurven reduziert worden, so dass in den teils engen zweigleisigen Kurvenbereichen der Innenstadt kein Begegnungsverbot eingerichtet werden mußte.
3. Schließlich waren die Fahrzeuge als dreiteilige Gelenkwagen personalsparend: Durch den Fahrgastfluß von hinten nach vorn wurde zunächst entgegen den bisherigen 2- oder 3-Wagenzügen nur ein Schaffner, später sogar durch die Umstellung auf 1-Mann-Betrieb ab Anfang der 1970er Jahre gar kein Schaffner mehr benötigt.
Vom Dortmunder GT8 wurden 91 Stück gebaut und in Betrieb genommen, die ersten 1959, die letzte Serie erst 1974. Nach der ersten Auslieferung des Nachfolgetyps N8C mit Beginn der 1980er Jahre wurden viele GT8 der ersten und zweiten Serie verschrottet, einige jedoch auch verkauft. In Karlsruhe und Wuppertal gaben Dortmunder GT8 zuverlässige Gastspiele und wurden dennoch nach einigen Jahren verschrottet. In der rumänischen Industriestadt Resita leisteten bis zu 20 Exemplare der Serien von 1969 und 1974 ihren treuen Dienst bis zur Einstellung der Straßenbahn im Jahr 2011 und anschließender Verschrottung aller Wagen.
Erhalten gebliebene Exemplare:
Bis ins japanische Hiroshima hat es ein noch existierendes Exemplar, den 1959 gebauten Wagen Nr. 76 verschlagen, der dort nach langem Museumseinsatz nun seine letzte Station als Restaurantwagen in eleganter Lackierung, geschmackvoller Ausstattung und mit dem Zielschild „Dortmund“ erreicht hat.
Der GT8 Nr. 13 (Bj. 1974) schließlich war der letzte GT8, der 2001 aus dem Liniendienst in Dortmund ausschied. Nach langer Abstellung entschieden die DSW, das betriebsbereite, weiß-rot lackierte Fahrzeug einer Gruppe von Gastronomen zu überlassen, die im Wagenteil I eine Theke und im restlichen Wagen Tischchen sowie Frischwasser-, Abwasser und Stromleitungen einbauten. Dergestalt wird der Wagen seit Mitte 2010 in Dortmund auf dem Boulevard Kampstraße ebenfalls als Cafebahn genutzt, seit 2015 präsentiert er sich äußerlich tiefschwarz mit einer Vollwerbung für ein spanisches Restaurant.
Ein GT8 wurde sogar in Dortmund Ende der 1980er Jahre für den Einsatz auf Eisenbahngleisen im Dortmunder Hafen umgebaut und nahm mit einer Partyaustattung gemeinsam mit dem GT4 431 und der Generatorlore 916 an den Hafenfesten 1989 und 1994 teil.
Der GT8 Nr. 87 bei uns in Nette schließlich wurde 1969 als Wagen Nr. 11 geliefert und dann 1974 mit der Lieferung der letzten 15 GT8 in 87 umgenummert. Anfang der 1970er Jahre wurden die Schaffnersitze aus- und Entwerteranlagen eingebaut. Nach einem bewegten Leben auf Dortmunder Gleisen wurde der Wagen dann Mitte der 1990er Jahre nach Wuppertal verkauft. Dort kam er jedoch auf der bereits 1987 eingestellten Straßenbahn nie zum Einsatz, sondern diente mit seiner Partyaustattung aufgestellt auf dem ehemaligen Betriebshof Heckinghausen als Konferenzraum. In einer an das Wuppertaler Farbschema angelehnten Phantasielackierung erreichte der Wagen dann als Dauerleihgabe pünktlich zum Jubiläum „50 Jahre GT8“ im April 2009 wieder seine Heimatstadt Dortmund.
GT8-13 | Duewag GT8 (5) |Baujahr: 1974
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…ist wohl unzweifelhaft der GT8 (Gelenktriebwagen, 8-achsig). Dieser von der Düsseldorfer Waggonfabrik (und der Hansa-Waggonbau in Bremen in Lizenz) eigens für Dortmund gefertigte Straßenbahntyp vereinte gleich mehrere für Dortmund wichtige Kriterien:
1. Als Zweirichtungsfahrzeug mit Türen auf beiden Seiten konnte der GT8 anders als die vor ihm bestellten GT4 und T4-Fahrzeuge auf den vielen eingleisigen Vorortstrecken mit Stumpfendstellen eingesetzt werden.
2. Zudem war durch die entgegen den üblichen Duewag-Gelenkwagen extrem schlanke Front das Ausschwenken des Fahrzeugs in Kurven reduziert worden, so dass in den teils engen zweigleisigen Kurvenbereichen der Innenstadt kein Begegnungsverbot eingerichtet werden mußte.
3. Schließlich waren die Fahrzeuge als dreiteilige Gelenkwagen personalsparend: Durch den Fahrgastfluß von hinten nach vorn wurde zunächst entgegen den bisherigen 2- oder 3-Wagenzügen nur ein Schaffner, später sogar durch die Umstellung auf 1-Mann-Betrieb ab Anfang der 1970er Jahre gar kein Schaffner mehr benötigt.
Vom Dortmunder GT8 wurden 91 Stück gebaut und in Betrieb genommen, die ersten 1959, die letzte Serie erst 1974. Nach der ersten Auslieferung des Nachfolgetyps N8C mit Beginn der 1980er Jahre wurden viele GT8 der ersten und zweiten Serie verschrottet, einige jedoch auch verkauft. In Karlsruhe und Wuppertal gaben Dortmunder GT8 zuverlässige Gastspiele und wurden dennoch nach einigen Jahren verschrottet. In der rumänischen Industriestadt Resita leisteten bis zu 20 Exemplare der Serien von 1969 und 1974 ihren treuen Dienst bis zur Einstellung der Straßenbahn im Jahr 2011 und anschließender Verschrottung aller Wagen.
Erhalten gebliebene Exemplare:
Bis ins japanische Hiroshima hat es ein noch existierendes Exemplar, den 1959 gebauten Wagen Nr. 76 verschlagen, der dort nach langem Museumseinsatz nun seine letzte Station als Restaurantwagen in eleganter Lackierung, geschmackvoller Ausstattung und mit dem Zielschild „Dortmund“ erreicht hat.
Der GT8 Nr. 13 (Bj. 1974) schließlich war der letzte GT8, der 2001 aus dem Liniendienst in Dortmund ausschied. Nach langer Abstellung entschieden die DSW, das betriebsbereite, weiß-rot lackierte Fahrzeug einer Gruppe von Gastronomen zu überlassen, die im Wagenteil I eine Theke und im restlichen Wagen Tischchen sowie Frischwasser-, Abwasser und Stromleitungen einbauten. Dergestalt wird der Wagen seit Mitte 2010 in Dortmund auf dem Boulevard Kampstraße ebenfalls als Cafebahn genutzt, seit 2015 präsentiert er sich äußerlich tiefschwarz mit einer Vollwerbung für ein spanisches Restaurant.
Ein GT8 wurde sogar in Dortmund Ende der 1980er Jahre für den Einsatz auf Eisenbahngleisen im Dortmunder Hafen umgebaut und nahm mit einer Partyaustattung gemeinsam mit dem GT4 431 und der Generatorlore 916 an den Hafenfesten 1989 und 1994 teil.
Der GT8 Nr. 87 bei uns in Nette schließlich wurde 1969 als Wagen Nr. 11 geliefert und dann 1974 mit der Lieferung der letzten 15 GT8 in 87 umgenummert. Anfang der 1970er Jahre wurden die Schaffnersitze aus- und Entwerteranlagen eingebaut. Nach einem bewegten Leben auf Dortmunder Gleisen wurde der Wagen dann Mitte der 1990er Jahre nach Wuppertal verkauft. Dort kam er jedoch auf der bereits 1987 eingestellten Straßenbahn nie zum Einsatz, sondern diente mit seiner Partyaustattung aufgestellt auf dem ehemaligen Betriebshof Heckinghausen als Konferenzraum. In einer an das Wuppertaler Farbschema angelehnten Phantasielackierung erreichte der Wagen dann als Dauerleihgabe pünktlich zum Jubiläum „50 Jahre GT8“ im April 2009 wieder seine Heimatstadt Dortmund.
N8C-101 | Duewag N8C (1) |Baujahr: 1979
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In den siebziger Jahren wurden von mehreren Verkehrsbetrieben im Ruhrgebiet ein Fahrzeugtyp entwickelt, der den Übergang von der Straßenbahn zur Stadtbahn mit Tunnelbetrieb möglich machen sollte. Dazu bekam Dortmund 1978/79 zunächst 20 Wagen des Typ´s N8C – ein achtachsiger Doppelgelenk-Zweirichtungswagen mit zwei Motoren mit jeweils 150 kW Leistung.
Bis 1983 wurden insgesamt 54 Fahrzeuge dieses Typ´s gekauft. Wegen der größeren Breite gegenüber den GT8 konnten sie zuerst nur auf der Linie 5 zwischen Hacheney und Mengede eingesetzt werden. Erst nach weiteren Gleisumbauten konnten sie nach und nach auch auf den anderen Linien eingesetzt werden. Zuletzt waren sie auf den beiden Stadtbahnstrecken U43 (Dorstfeld – Wickede) und U44 (Marten – Westfalenhütte) im Einsatz.
Die letzte Fahrt eines N8C in Dortmund fand am 22.12.2011 statt. Sieben Fahrzeue wurde zur damaligen Zeit zwecks Ersatzteilgewinnung verschrottet. Während der Wagen 142 nach einem Unfall zum Arbeitswagen 902 umgebaut wurde, verkauften die Dortmunder Stadtwerke alle übrigen Fahrzeuge nach Danzig, wo sie aufwendig modernisiert wurden und heute noch im Einsatz sind.
Unser N8C wurde am 31.05.1979 nach Essen als Triebwagen 1101 in Meterspur geliefert – aber mit Dortmunder Verkabelung. Da das Museum solch einen Wagen museal erhalten wollte, hat sich der Verein entschieden, dieses Fahrzeug zu erwerben und in den Dortmunder N8C 101 umzugestalten. Im November 2018 wurde das Fahrzeug zu uns ins Museum überführt.